Nach langen Vorbereitungen, nach Packen und Putzen gings letzten Mittwoch los Richtung Süden. Da wir später abfuhren als angenommen, fuhren wir in die Nacht hinein und mussten irgendwann einsehen, dass wir den vorher ausgesuchten Platz in Como in dieser Dunkelheit und mit den schlechten Karten nicht finden würden. Kurzerhand parkierten wir auf einer Reihe Parkplätze in einer Seitenstrasse, Tinu stellte in strömendem Regen das Dachzelt auf, die Jungs kletterten hoch und bald schliefen alle tief und fest bis auf mich. Ich machte mir wider besseren Wissens Sorgen, dass uns die Carabinieri wegschicken würden, falls sie hier vorbei kämen - was durchaus möglich war, sich aber durch meine Sorgen nicht verhindern liess. Schlafen konnte ich trotzdem sehr lange nicht.
Am nächsten Morgen begrüsste uns ein herbstlich nebliges Städtchen und wir fuhren ohne Frühstück weiter Richtung Venedig. Das Hörbuch "Herr der Diebe", das in Venedig spielt, unterhielt uns dabei bestens und so kamen wir dann nach einer weiteren Fahrt durch Regen und Wind am Nachmittag auf unserem Campingplatz ausserhalb Venedigs an. Als erstes wollten wir das Vorzelt aufstellen, da es sicher schon bald wieder regnen würde, doch der heftige Wind machte das fast unmöglich. Also packten wir nochmals zusammen, fuhren weiter in den Camping hinein, stellten dort alles auf, assen ein spätes Zmittag und verbrachten dann den Rest des trüben Tages im oder auf dem Auto - Jon, Meo und ich unten bei Math und Lesen, Tinu und Ben oben im Dachzelt bei einem Spiel. Ganz so kalt und nass hatten wir uns unsere Reise nicht vorgestellt, aber die Moral hielt sich glücklicherweise einigermassen gut...
Mit Ida in Venedig
Am nächsten Morgen liessen wir uns Zeit mit aufstehen, um dem Regen die Gelegenheit zu geben, sich zu verziehen, und nahmen dann um 10 Uhr die Fähre nach Venedig. Die Anfahrt war schon richtig eindrücklich, die Häuserzeilen am Wasser wie eine Kulisse aus einer anderen Zeit. Schnell zog uns die Stadt trotz Nieselregen in ihren Bann und wir wanderten ein paar Stunden durch ihre Gassen, über ihre unzähligen Plätze und Brücken. Nach einer Mittags- und einer Kaffeepause landeten wir in einem abgelegenen Gässchen/Kanal, wo die schwarzen Gondeln repariert wurden, und wieder war es, als blicke man in die Vergangenheit. Richtig schön. Aber für die Jungs war nun genug und wir nahmen die nächste Fähre zurück zum Camping. Dort mussten wir dann bei unseren online Recherchen feststellen, dass sich der grosse Regen Richtung Balkan verzogen hatte, was unsere Pläne sehr in Frage stellte. Da wir in unserem Auto nur sehr wenig Platz haben, sind wir sehr wetterabhängig, und bei Regen, Wind und Kälte draussen kochen, essen und sowieso wird schnell ungemütlich bis unangenehm. Wir kamen also zum Schluss, dass es aktuell das beste wäre, noch zwei Tage hier in der Gegend zu bleiben, bis es dann auch hier wieder regnet...die Jungs waren mit diesem Vorschlag einverstanden und so verbrachten wir einen weiteren Tag in der faszinierenden Stadt. Diesmal sogar mit Sonnenschein. Und noch mehr Besuchern als gestern. Wir gingen aber von Anfang an eher in ein Aussenquartier, wo wir wieder viel schönes und faszinierendes sahen. Gegen Abend landeten wir wieder auf dem Markusplatz, wo die Jungs und Tinu mit viel Spass ein paar Touristenphotos trashten. Wir sind sehr dankbar, dass es mittlerweilen trocken und nicht mehr ganz so kalt ist. Heute fahren wir an ein Gewässer in der Nähe und dann gehts wohl definitiv Richtung Kroatien.
Tamara
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