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  • tamarautinu

als wären wir in der Schweiz

Nachdem wir vier Tage lang den Wecker stellen mussten standen wir heute erst nach 8 Uhr auf und amüsierten uns ab dem Camper, der angefahren kam, sich am Strom anschloss, alle Vorhänge zog und im Innern verschwand…Die gratis Bibliothek bestückte ich grosszügig mit den Büchern, die mindestens zwei von uns gelesen hatten. Ich bin sehr froh, dass das so gut aufging und tatsächlich alle bis daheim etwas zu lesen haben. Es geht eben doch erstaunlich viel in einen VW Transporter.

Danach gings nach Ljubljana. Unterwegs hatten wir uns eine Gas-austausch-stelle markiert, die zu unserer Begeisterung unsere grosse türkische Gasflasche auffüllen konnte. Noch lieber hätten wir sie ausgetauscht, denn nachdem es uns viel Zeit und sehr viele Nerven gekostet hatte, die erste noch in der Türkei auszutauschen, mussten wir feststellen, dass sie öfters mal Gas verlor, wenn wir sie angeschlossen hatten. Sehr ärgerlich! Aber nun konnten wir sie für nur 6 Euro auffüllen, das ist nicht nur sehr preiswert, sondern auch viel umweltfreundlicher als die kleinen Gasflaschen, die man jedes Mal entsorgen muss. Deswegen versuchen wir es nochmal mit ihr und hoffen, wir finden eine Lösung.

Ljubljana empfanden wir als eine sehr liebliche, hübsche, saubere, elegante und homogene Stadt – zumindest die Altstadt. Leider schon wieder fast so teuer wie daheim. Gerne hätten wir wieder eine Stadtführung besucht, aber das wäre wohl nicht so schlau gewesen mit meinem Fuss. Also beliessen wir es beim Altstadtbummel, assen enttäuschende Burger, die fancy daherkamen aber nicht viel boten, und fuhren dann weiter. Wenn man nicht gerade in einer Gegend ist, wo die Gemeinden solche gratis Stellplätze zur Verfügung stellen, entpuppt sich Sovenien als nicht sehr campingfreundlich. Die Campingplätze scheinen eher teuer zu sein und werden nicht immer gerühmt, bei den freien Plätzen liest man sehr oft von ungehaltenen Einheimischen und Polizei, die einen (auch mitten in der Nacht) wegschickt. So ist die Platzsuche hier zeitraubender als wir uns das aus den letzten Ländern gewohnt sind. Zum Glück fand ich schliesslich diesen Platz etwas im Abseits, wo Privatpersonen ihren Rasen für 15.- pro Nacht vermieten, Toilette, Wasser und Strom inklusive. Da nahmen wir den Umweg in Kauf, der uns durch eine verregnete, der Schweiz enorm ähnlichen Gegend führt. Sogar die Häuser sehen aus wie daheim und gar nicht mehr wir im Balkan. Schon interessant. Hoch oben angekommen standen dort schon ein Bus und zwei Camper, Belgier, Franzosen, Engländer, davon 6 Kinder/Jugendliche. Bald spielten ein paar zusammen Basektball, aber allzu viel Zeit blieb nicht mehr, bis es dunkel wurde. Und dann ging es auch nicht allzu lange, bis es wieder zu regnen begann – heftig, kombiniert mit Windböen, Blitzen und heftigem Donnern, das oft gefühlt den ganzen Himmel erbeben liess. Keine tolle Nacht.

Aber nächsten Morgen war alles ein Matsch, alle standen spät auf, weil wohl alle wie wir eine Regenlücke abwarteten. So wie sich der Kreis unserer Reise langsam schliesst scheint sich auch der Kreis des Wetters zu schliessen. Waren wir in den ersten zwei Monaten von Herzen dankbar, wenn wir ausnahmsweise mal nur im Pullover frühstücken konnten, stellte ich neulich in Zagreb erstaunt fest, dass wir mal wieder einen Pullover anzogen. Und nun brauchts schon fast wieder die Jacke und in der Nacht sind wir froh um den Schlafsack, den wir nun über lange Zeit so weit weg von uns platzierten wie nur möglich…Zum Glück durfte man hier ein kleines Häuschen mit Tisch und Stühlen nutzen, was wir gerne in Anspruch nahmen. Dumm nur, dass die Toilette darin keine Tür hatte. Aber das junge englische Päärchen aus dem Bus war unkompliziert und gesellte ich bald zu uns und so verbrachten wir einen lustigen und angeregten Morgen trotz Regenwetter und Nebel. Wir unterhielten uns über Brexit und gestiegene Hypothekarpreise und brachten ihnen Kombio und Scout bei, bis sie um 15 Uhr abreisen mussten, da sie abends eine Bärenwanderung gebucht hatten und noch fast 1.5h fahren mussten. Mit etwas Glück kommen sie uns bei ihrer Rückreise in der Schweiz besuchen. Wir kochten also was und entschieden uns dann, noch eine Nacht hierzubleiben, denn bei diesem Hudelwetter war das kleine Häuschen hier Gold wert. Nach 19:00 trudelten dann noch Deutsche und Franzosen ein, wir mussten unseren Platz räumen, damit sie ungestört duschen konnten, denn hier hatte es ja auch keine Tür und kein Vorhang, und so landeten wir echt früh in den Federn.

Tamara



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