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tamarautinu

Plovdiv

Wir erwachen im Sonnenschein, es ist bereits um 8 Uhr heiss. Jons Wildkamera hat in der Nacht einen Hasen eingefangen, ein schöner Erfolg. Nach dem Frühstück fahren wir nach Plovdiv. Die Altstadt besteht aus alten ottomanischen Häusern. In der Gasse der Handwerker ist leider nichts offen, sehr schade. Dafür entdecken wir die ersten Brockis auf dieser Reise. Die erste – eher ein kleiner Antiquitätenladen – hat zahlreiche Schätze: alte Briefmarken und Geldscheine aus dieser Gegend – eine der Noten ist so gross wie ein Stück Haushaltspapier-, Sodaflaschen, Blechbüchsen, Kriegsabzeichen…alles ausgesprochen missbilligend und misstrauisch beäugt von der Besitzerin. Die Brocki nebenan das pure Gegenteil. «Hello, welcome! English? Deutsch? Sie dürfen alles anfassen» und die Jungs werden gleich mit einer alten Münze beschenkt.

Irgendwann landen wir wieder in der klassischen Fussgängerzone, alle haben Hunger. Wir versuchen anhand der Menukarten herauszufinden, was das Essen hier so kostet. Schliesslich bestellen wir bei einer Dönerbude am aussen montierten Bildschirm anhand der paar Bilder unser Essen. Der Text ist ausschliesslich in Bulgarisch. Wenn man «English» wählt, ändert sich nur «Welcome» und Lev ist nun in unserem Alphabet geschrieben und nicht mehr kyrillisch…es klappt ganz gut, nur dass wir am Schluss noch einen Dürüm zu viel erhalten, dafür keine Pizza. Die müssten wir am nächsten Fenster abholen übersetzt der freundliche Mann hinter uns den unfreundlichen Mann hinter der Theke. Danke. Und so sitzen wir dann also mit einem Dürüm zu viel an unserem Tischchen, als ein paar Meter entfernt von uns ein junger, verwahrloster Mann in einem Abfalleimer nach essbarem wühlt. Ich kann den Anblick nicht ertragen, da kommt Tinu zum Glück die Idee, dass wir noch eine Portion zu viel haben. Stimmt, perfekt. Der Mann ist völlig überrumpelt, isst dann mit grossem Appetit und verabschiedet sich etwas später mit vielen dankbaren Gesten, bevor er weitergeht. Hat wohl einfach so sein sollen, dass mit der Bestellung was schief lief. Gekostet hats trotzdem nur 11 CHF, unglaublich. Auf der Suche nach einem Kaffee entdecken wir einen kleinen Laden, der Schuhbändel in allen Farben verkauft, toll!


Der Kaffee ist ausnehmend gut (leider eine Ausnahme auf dieser Reise), dann geht’s zurück zum Auto und zusammen mit Trudi Gerster weiter an den nächsten Fluss. Die Stelle ist wirklich schön, es laufen mehrere Flussarme zusammen, leider ist das Wasser ganz braun von den Regengüssen der letzten Tage. Irgendwann gehen wir doch hinein, es ist einfach zu tüppig. Jon und Meo haben wieder eines ihrer typischen Spiele am Laufen, Ben ist ganz in sein Buch versunken, Tinu geht joggen und Vögel beobachten und wir können endlich wieder einmal die Hängematte aufhängen. Etwas weiter unten am Fluss stehen ein paar Fischer, dabei sind auch zwei Türken. Bezeichnenderweise sind es die zwei, die später vor der Tür stehen und ein bisschen mit ihrem wenigen Deutsch mit uns quatschen, bzw. uns Bilder von den gefangenen Fischen und den reparierten Automotoren zeigen.

Als sich Regen ankündet, fahren wir noch ein Stückchen vom Fluss weg. Alles verläuft gut, Jons Kamera fängt einen Igel ein

Tamara



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